Baudarlehen: Börsenturbulenzen und BaFin drücken die Zinsen

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Bild: Pattanaphong Khuankaew/iStock

Nach der langanhaltenden Flaute belebt sich das Geschäft am Immobilienmarkt wieder. Grund dafür sind die wieder sinkenden Bauzinsen sowie die BaFin, die den Kapitalpuffer für Wohnimmobilienkredite deutlich reduziert hat. Das bedeutet, dass Banken künftig weniger Eigenkapital für neue Kredite vorhalten müssen. Dadurch sinken die Kosten der Kreditvergabe, was direkt zu günstigeren Finanzierungskonditionen für Immobilienkäufer führen könnte.

Positiv für künftige Bauherren sind auch die Turbulenzen an den Aktienmärkten nach dem Zollhammer von US-Präsident Trump. Dadurch haben Anleger ihr Kapital vermehrt in Anleihen umgeschichtet. Diese höhere Nachfrage – auch nach deutschen Staatspapieren – hat dazu geführt, dass deren Verzinsung sinkt. Und das wirkt sich auf die Konditionen von Immobilienkrediten aus. So sind die Zinsen für zehnjährige Baudarlehen seit Ende März laut Angaben des Baufinanzierungsvermittler Interhyp um rund 25 Basispunkte gesunken.

Neugeschäft zieht kräftig an

Bereits im März hat das Neugeschäft mit privaten Immobilienfinanzierungen stark angezogen. Es stieg auf 22,2 Milliarden Euro, ein Plus von 16 % gegenüber Februar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat zog es sogar um 44 % an. Damit wurde der höchste Monatswert seit der Zinswende im Sommer 2022 erreicht, wie das Analysehaus Barkow Consulting auf Basis von Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) ermittelt hat.

Potenzielle Bauherren sollten den aktuellen Rückgang der Bauzinsen nutzen, um sich günstige Konditionen für ihr Immobiliendarlehen zu sichern. Die Mehrheit des Interhyp-Bankenpanels, bestehend aus rund 500 Kreditinstituten, erwartet in den kommenden Wochen Bauzinsen auf gleichbleibendem Niveau. Langfristig wird jedoch wieder mit steigenden Zinsen Richtung 4 % für zehnjährige Darlehen gerechnet.