
Kommenden Montag ist der Europäische Tag der pflegenden Angehörigen. Er soll die großen Beiträge von informellen Pflegekräften und ihre zentrale Rolle für das Pflegesystemen bewusst machen – auch in Deutschland. Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen hierzulande wird laut aktuellen Studien bis 2050 von derzeit 5,7 Millionen auf rund neun Millionen steigen. Schon heute entfallen 86 % der Pflegeleistungen auf private Haushalte.
Ein Großteil dieser privaten Leistungen ist auch deshalb nötig, weil die Kosten für professionelle Pflege oder für eine Unterbringung in einem Heim rasant steigen und die gesetzliche Pflegeversicherung nur einen Teil davon abdeckt. Wer für bis zu zwölf Monate in ein Pflegeheim zieht, zahlt laut dem Verband der Ersatzkassen (vdek) mittlerweile trotz der Unterstützung aus der Pflegeversicherung im Schnitt einen Eigenanteil von rund 3.000 Euro im Monat.
Pflegelücke im vierstelligen Bereich
Das kann sich ein Großteil der Rentner nicht leisten, denn die durchschnittliche Bruttorente in Deutschland lag laut Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung Ende 2023 bei 1.623 Euro, nach allen Abzügen bei etwa 1.440 Euro netto. Bei einem Eigenanteil von rund 3.000 Euro für die Pflegeheimkosten würde sich in dem Fall eine Pflegelücke von rund 1.500 Euro im Monat auftun.
Um diese Pflegelücke zu schließen oder zumindest zu verkleinern, dient eine private Pflegezusatzversicherung. Davon gibt es drei verschiedene Arten: die Pflegetagegeldversicherung mit einem Betrag zur freien Verfügung, eine Pflegekostenversicherung für tatsächlich anfallende Kosten und die Pflegerentenversicherung mit einer monatlichen Rente. Von den meisten Experten empfohlen wird die Pflegetagegeldversicherung.
Allen drei Modellen der privaten Pflegezusatzversicherung ist gemein, dass die Vertragsbedingungen oft an eine Gesundheitsprüfung gekoppelt ist und sich die Höhe der Beiträge stark nach dem Eintrittsalter der Versicherten richtet. Das bedeutet: Je eher – und gesünder – man eine Pflegezusatzversicherung abschließt, desto günstiger wird die Absicherung.
Das belegt auch eine aktuelle Studie der Rating-Agentur Assekurata, die im Auftrag des PKV-Verbands das Angebot an Pflegezusatzversicherungen untersucht hat: Die reinen Pflegekosten bei stationärer Unterbringung betragen derzeit 1.764 Euro pro Monat (Bundesdurchschnitt laut PKV-Pflegedatenbank). Eine volle Absicherung durch ein monatliches Pflegegeld in Höhe von 1.800 Euro gibt es z.B. bei Versicherungsbeginn im Alter von 25 Jahren bereits ab 32 Euro monatlich, für 35-Jährige ab 47 Euro und für 45-Jährige ab 71 Euro.