Nachfrage nach Baufinanzierung steigt

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Bild: MonthiraYodtiwong/iStock

Fallende Kaufpreise, steigende Mieten und positive Entwicklungen am Zinsmarkt machen den Immobilienkauf wieder attraktiver und beleben das Baufinanzierungsgeschäft, so eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft PwC. Aktuelle Zahlen von Baufinanzierungsvermittlern betätigen die Studie.

Angesichts hoher Inflationsraten und gestiegener Bauzinsen war das vergangene Jahr im Baufinanzierungsbereich eines der schlechtesten seit Jahrzehnten. Das Neugeschäft erreichte den niedrigsten Stand seit 2004 mit einem Rückgang um etwa 37 % im Vergleich zum Vorjahr, rechnet die Beratungsgesellschaft PwC in ihrer aktuellen Studie „Stürmische Zeiten für Baufinanzierungen“ vor.

Grund für Optimismus

Doch die Marktanalysten sehen auch Grund für Optimismus in der Branche. Ein deutlicher Preisrückgang auf dem Immobilienpreismarkt, insbesondere in den Metropolen, in Kombination mit sinkenden Zinsen bieten Chancen für Immobilienkäufer, die zuvor von den hohen Preisen auf dem Markt abgeschreckt waren – immerhin sind die Immobilienpreise inflationsbereinigt auf dem niedrigsten Stand seit 2021, so die Studienautoren.

Die Analyse wird nun von aktuellen Marktzahlen bestätigt, denn die beiden Baufinanzierungsvermittler Interhyp und Europace melden sehr gute Zahlen für Januar 2024. So berichtet Interhyp vom stärksten Jahresauftakt aller Zeiten, und die Immobilienfinanzierungsplattform Europace verbucht ein Nachfrageplus von 30 Prozent im Vergleich zum Januar 2023.

Beide Unternehmen sehen in den zuletzt gesunkenen Bauzinsen den Hauptgrund für die gestiegene Nachfrage nach Krediten. Und das dürfte auch weiterhin für Schwung sorgen, prognostiziert Interhyp, denn der Markt erwarte, dass die Europäische Zentralbank im Laufe des Jahres den Leitzins senken werde.

Vom Verkäufer- zum Käufermarkt

Marktexperten gehen daher davon aus, dass 2024 für Kaufinteressierte ein gutes Jahr wird, um eine Immobilie zu erwerben, denn das Immobilienangebot in Deutschland ist derzeit so attraktiv wie lange nicht mehr. Die Zahl der auf verschiedenen Plattformen angebotenen Objekte sei mehr als doppelt so hoch wie Anfang 2022, so Interhyp. Der Markt hat sich von einem Verkäufermarkt zu einem Käufermarkt gewandelt.