Deutsche sorgen sich um ihre Ersparnisse

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Bild: Ben White/Unsplash

Immer mehr Menschen machen sich aufgrund der hohen Inflation sorgen um ihre Ersparnisse. Das liegt allerdings auch daran, dass viele ihr Geld nach wie vor sehr unrentabel anlegen und mit dem Begriff Realzins nichts anfangen können und.

Seit über einem Jahr leben die Menschen mit steigenden Preisen und Rekordinflation. Dass dies so weiter geht, erwarten laut einer repräsentativen Umfrage des Fondsanbieters Union Investment immer noch die meisten Befragten (79 Prozent). Allerdings ist ihr Anteil im Vergleich zum zweiten Quartal 2022, wo fast alle (98 Prozent) dieser Meinung waren, um 19 Prozentpunkte gesunken. 13 Prozent sind der Meinung, dass die Preise konstant bleiben werden.

Unter den Befragten, die mit weiter steigenden Preisen rechnen, sorgen sich drei Viertel um den Wert ihrer Ersparnisse. Dennoch halten sie eisern an unrentablen Anlageformen fest, wie eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts Yougov feststellt. Danach lassen 48 Prozent der Bundesbürger ihr Geld auf dem Girokonto liegen, 28 Prozent der Befragten halten zudem Vermögen in Form von Bargeld. Ein Viertel der Deutschen nutzen auch Tages- und Festgeldkonten als Geldanlage und 27 Prozent legen derzeit überhaupt kein Geld zurück.

Die stark gestiegenen Sorgen um das eigene Ersparte könnten auch damit zusammenhängen, dass das Thema Realzins in den Medien immer öfter vorkommt. Zwei Drittel der von Union Investment Befragten (66 Prozent) haben schon einmal den Begriff Realzins gehört. Unter ihnen glauben 23 Prozent, dass sie genau beschreiben können, was damit gemeint ist. 54 Prozent wissen allerdings nur grob Bescheid, was dahintersteckt, und 21 Prozent können den Begriff überhaupt nicht erklären.

Auch wenn das Wissen um den Realzins nicht immer vorhanden ist, sind sich immerhin 60 Prozent der Befragten sicher, dass die Inflationsrate ihre Zinsgewinne auffressen wird. Nur knapp ein Viertel (27 Prozent) geht davon aus, dass sich die Inflationsrate und ihre Zinsgewinne ausgleichen.

Gefragt, welche Anlageformen einen guten Schutz gegen inflationsbedingten Wertverlust bieten, zeigen sich die Umfrageteilnehmer durchaus gut informiert. So erscheint den meisten Befragten (66 Prozent) eine Geldanlage in Immobilien als bester Schutz gegen Inflation. 60 Prozent halten Gold für inflationssicher. Investmentfonds und Aktien sind für 31 bzw. 30 Prozent der Befragten ein guter Schutz gegen die Inflation. Offensichtlich fehlt es vielen lediglich an vertrauensvoller Beratung, um ihr Kapital – weg von Sparbuch, Festgeld & Co. – in attraktive Sachwertanlagen zu investieren.