Die besten privaten Krankenversicherer

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Bild: Aree Sarak/iStock

Die Allianz, der LVM, die Signal Iduna und die Universa erhielten im aktuellen Jahrgang der fünf Analysen zur Unternehmensqualität von Ascore, Map-Report, Morgen & Morgen, IVFP und DFSI viermal die Höchstnote. Fünf weitere Marktteilnehmer schafften dies mindestens einmal.

Wegen höchst unterschiedlicher Testdesigns unterscheiden sich die Noten zum Teil deutlich. Jedes Jahr nehmen zahlreiche Analysehäuser die Unternehmensqualität von Anbietern der privaten Krankenversicherung (PKV) unter die Lupe. Die Analysten legen ihren Untersuchungen höchst unterschiedliche Bewertungsparameter und -raster mit meist selbst gewählten Gewichtungen zugrunde.

Die Morgen & Morgen GmbH (M&M) etwa berücksichtigt für ihr „M&M Rating KV-Unternehmen“ die Faktoren Erfolg und Leistung, Bestand sowie Sicherheit. Sie stellt dabei auf 13 Kennzahlen ab. M&M wendet ein Fünf-Sterne-Raster an, wobei fünf Sterne „ausgezeichnet“ und ein Stern „sehr schwach“ bedeuten.

Verschiedene Bewertungssystematiken

Für das von der Franke und Bornberg GmbH herausgegebene „Bilanzrating Private Krankenversicherung 2024“ (Map-Report Heft 940) greifen die Analysten ebenfalls auf zehn Bilanzkennzahlen zurück. Diese umfassen „A“ wie Abschlusskosten über „N“ wie Nettorendite bis „V“ wie Verwaltungskosten. Die fünfstufige Notenskala reicht von „mmm+“ („exzellent“) bis „m-“ („befriedigend“).

Die Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH (IVFP) fokussiert für ihr „KV-Rating Unternehmensqualität“ auf 23 Kriterien aus den Bereichen Stabilität/Größe, Sicherheit, Ertragskraft/Gewinn und Markterfolg. Die beste Ratingnote auf der siebenstufigen Skala ist ein „exzellent“, die schlechteste ein „ungenügend“.

Die DFSI Ratings GmbH nimmt für ihre Untersuchung der „Unternehmensqualität der privaten Krankenversicherer 2025/2026“ Kennwerte aus den Bereichen Substanzkraft, Produktqualität und Service unter die Lupe. Die sechsstufige Bewertungsskala reicht von „exzellent“ bis „mangelhaft“.

Scoring statt Rating

Die Ascore Das Scoring GmbH unterzieht die Krankenversicherungsunternehmen ausdrücklich keinem Rating, sondern einem Scoring-Verfahren. Dabei ist jedem der 17 bewertungsrelevanten Kriterien aus den Bereichen Erfahrung, Sicherheit, Erfolg und Bestand ein Score beziehungsweise Punkt zugewiesen.

Bei dem Scoringverfahren wird für jedes Kriterium, bei dem eine selbst definierte Benchmark inklusive Toleranz erfüllt ist, ein Punkt vergeben. 1,0 Zähler gibt es „bei Überschreiten (oder Erreichen) der Benchmark innerhalb der einfachen Toleranz. So ergibt sich insgesamt eine Gesamtpunktzahl, die auf sechs Kompasse umgelegt und in Kompassen dargestellt wird“, wird erläutert.

Wird diese Vorgabe nicht erreicht, aber die Messlatte mit doppelter Toleranz, so gibt es einen halben Punkt. Wird die Messlatte verfehlt, gibt es keine Punkte. Das Unterschreiten einer Benchmark kann auch nicht durch ein Übererfüllen eines anderen Kriteriums kompensiert werden. Bestenfalls sind sechs Kompasse („herausragend“) erreichbar, im schlechtesten Fall ist es einer („schwach“).

Unterschiedliche Anzahl der Testkandidaten und der Top-Anbieter

Unterschiede zwischen den Analysen sind auch bei der Zahl der getesteten Unternehmen sowie bei der Anzahl der Marktteilnehmer mit der Höchstnote zu beobachten. So erhielten bei Ascore vier der 32 untersuchten Akteure die Bestnote sechs Kompasse. M&M vergab an neun von 30 Krankenversicherern die Höchstnote fünf Sterne. Beim IVFP-Rating bekamen sechs von 34 Gesellschaften die beste Bewertung „exzellent“, beim Map-Report vier von 30 Unternehmen die Bestnote „mmm+“ („hervorragend“). Im DFSI-Rating schnitt nur einer der 31 untersuchten Anbieter mit der Höchstnote „exzellent“ ab.

Urteile gehen zum Teil weit auseinander

Im Endeffekt weisen die Sterne, Kompasse, „m“-Anzahl oder „exzellenten“ Benotungen einen Weg zur Einschätzung der Unternehmensqualität der privaten Krankenversicherer. Aufgrund der unterschiedlichen Bewertungssystematiken fallen die Benotungen jedoch stark unterschiedlich aus.

So erhielt etwa die DEVK Krankenversicherungs-AG vom Map-Report nur die zweitschlechteste Note „m“ („befriedigend“). In der zweitbesten Notenstufe landete das Unternehmen hingegen bei Morgen & Morgen (vier Sterne) und beim IVFP („sehr gut“).

Diese Anbieter sind mehrmals „spitze“

Auch wegen der teils stark voneinander abweichenden Anzahl an Testkandidaten gibt es zwischen allen Ergebnissen der fünf Analysehäuser nur eine recht kleine Schnittmenge. So erhielt keiner der Marktteilnehmer von allen Analysten die Höchstnote. Jeweils viermal schafften dies die LVM Krankenversicherungs-AG, die Signal Iduna Krankenversicherung a.G. und die Universa Krankenversicherung a.G. (jeweils nicht DFSI) sowie die Allianz Private Krankenversicherungs-AG (nicht Map-Report).