Sparer sind bei der Geldanlage überfordert

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Bild: bruce mars/Unsplash

Seit fast einem Jahr kämpfen die Notenbanken mit einer Zinserhöhung nach der anderen gegen die hohe Inflation an. Bei den Sparzinsen macht sich das kaum bemerkbar, dennoch bleiben die Meisten Sparbuch & Co. treu, weil sie bei der Geldanlage überfordert sind. Hier ist gute Beratung nötig.

Die seit gut einem Jahr sprunghaft angestiegene Inflation hat längst die Zentralbanken auf den Plan gerufen, ihre Zinsen kräftig anzuheben. Besonders gravierend sind die Auswirkungen für den Immobiliensektor. Die Zinsen für Immobiliendarlehen haben sich binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt. Entsprechend stark ist die Nachfrage nach Immobiliendarlehen eingebrochen. Gleichzeitig ist das gute alte Bausparen wieder im Kommen.

So stark die Effekte bei Baufinanzierungen und beim Bausparen sind, so schwach sind die Reaktionen bei der Geldanlage. In einer aktuellen Umfrage des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Altersvorsorge (DIVA) gaben über 50 Prozent der Befragten an, nicht gegenzusteuern oder sich mit dem Thema Inflation, Zinsen und Geldanlage nicht zu beschäftigen. Nur 13,4 Prozent agieren aktiv, 35,9 Prozent teilweise.

Und das obwohl knapp 90 Prozent der Menschen in Deutschland mit einer weiter steigenden, anhaltend hohen oder höchstens leicht sinkenden Inflation rechnen, gleichzeitig aber die Banken und Sparkassen auf Einlagen nach wie vor nur magere Zinsen zahlen. Weil die Kunden tatenlos zusehen, könnten die Geldhäuser die Differenz zu höheren Leit- und Kreditzinsen in voller Höhe für sich einstreichen. Letztlich sei der Gewinn der Kreditinstitute der Verlust der privaten Anleger, kommentiert das DIVA.

Laut Umfrage wissen viele Sparer einfach nicht, wie sie mit der aktuellen Situation aus niedrigen Zinsen und hohen Inflationsraten umgehen sollen. So gaben über 54 Prozent der vom DIVA Befragten an, nicht zu wissen, wie sie ihre Geldanlagen vor Inflation schützen können, oder sie beschäftigen sich nicht aktiv damit. Mehr als 20 Prozent meinten sogar, dass Tagesgelder und Sparbücher geeignete Sparformen sind, um der Inflation entgegenzuwirken.