So reagieren deutsche Sparer auf steigende Zinsen und Inflation

206
Bild: Bruce Mars/Unsplash

Angesichts von Inflation und steigenden Zinsen überdenken viele Deutsche ihr Sparverhalten. Viele rechnen zwar damit, dass sich ihre finanzielle Situation verschlechtert. Doch am Sparen wollen sie festhalten – aber nicht mit dem Sparbuch, sondern mit attraktiveren Anlageformen.

Laut einer Forsa-Umfrage für die Investmentgesellschaft Union Investment rechnen vier von zehn Befragten damit, dass sich ihre finanzielle Situation verschlechtert (38 Prozent). Das sind nochmal zehn Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Im ersten Quartal 2008, während der Finanzmarktkrise, erwarteten dies nur 16 Prozent.

Der Spareifer ist laut der Studie trotzdem ungebrochen: Knapp drei Viertel der befragten Personen besitzen eine Geldanlage, in die sie regelmäßig einen festen Betrag einzahlen (72 Prozent). Allerdings wissen die meisten noch nicht, wie sie mit ihrer Geldanlage auf die zu erwartenden höheren Inflationsraten und Zinsen reagieren sollen.

Die gute Nachricht für Berater:  43 Prozent aller Befragten ist ein Beratungsgespräch eine wichtige Möglichkeit, um eine Einschätzung zur aktuellen Anlagesituation zu erhalten.

Klar ist laut Umfrage aber, dass das klassische Zinssparen mit dem Sparbuch weiter an Boden verliert. Am attraktivsten finden die Befragten eine Geldanlage in Immobilien (72 Prozent) gefolgt von der Betriebsrente mit 60 Prozent. Auf Rang drei der beliebtesten Anlageformen liegen Investmentfonds (48 Prozent), danach folgen Aktien (46 Prozent).

Besonders bei den Befragten zwischen 20 und 29 Jahren sind diese beiden Anlageformen sogar noch beliebter (Investmentfonds: 53 Prozent, Aktien: 59 Prozent). 58 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, dass aktienbasierte Anlagen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit die höchsten Erträge bieten.

Um die zu erreichen, greifen immer mehr Menschen laut Umfrage zu Fondssparplänen. 86 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass man mit regelmäßigen Einzahlungen auf Fondssparpläne die höchsten Erträge erzielt. Immer mehr Befragte (61 Prozent) können sich außerdem einen Fondssparplan ergänzend zu anderen Anlagen sehr gut vorstellen, für 54 Prozent ist er eine gute Basisanlage.